In der Nacht zum Montag, dem 03.06., traf sich eine Gruppe von 24 Schüler:innen um ca. 1 Uhr am Karlsruher Hauptbahnhof. Nachdem die Gruppe vollständig war, trafen auch Herr Klagges und Frau Rabey ein. Mit dem FlixBus ging es dann Richtung Frankfurt, wo wir, mit perfekt kalkuliertem Zeitplan, unseren Flug nach Lissabon antreten wollten - wäre der Bus nicht am Frankfurter Flughafen vorbeigefahren. Nach kurzem Schrecken machten sich Herr Klagges und Frau Rabey auf, um dem Busfahrer mitzuteilen, dass wir eigentlich aussteigen mussten. Dieser war eher uninteressiert und doch drehte er nach ein paar “That`s not my problem“ und “I don`t care“ wieder um und ließ uns aussteigen. Dann ging es mit etwas schnellerem Schritt in Richtung Gate, den Flug bekamen wir natürlich trotzdem noch. In Lissabon angekommen bekamen wir etwas Freizeit, um uns etwas zu essen zu besorgen, während Herr Klagges und Frau Rabey für uns alle eine Lisboa Card besorgten. Mit dieser ging es dann in Richtung Hostel, wo wir erfuhren, dass wir unsere Zimmer doch erst nachmittags und nicht, wie geplant, um 11 Uhr beziehen durften. Dieses Problem wurde jedoch schnell gelöst, denn wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt Lissabons, wo Herr Klagges uns in ein Café führte, in dem bereits der berühmte portugiesische Dichter Fernando Pessoa geweilt hatte. Die Schüler:innengruppe machte sich jedoch lieber auf, um in den unzähligen Einkaufsläden shoppen zu gehen und -mal wieder- etwas zu essen. Zurück im Hostel konnten wir endlich unsere Zimmer beziehen, die eine 10 von10 waren, anders als das Frühstück am nächsten Morgen, denn “WOT the hell”. Die große Auswahl von etwas verschimmeltem Brot, drei Brotaufstrichen, Müsli und viel zu verdünntem Saft führte in den nächsten Tagen zu einigen Zwischenstopps, da unsere Gruppe stetig “am verhungern” war. Einen schönen Ausklang fand der erste Abend in einem Restaurant mit einigen kulinarischen Köstlichkeiten, die während des Schauens erster EM- Spiele genossen wurden. Nach dem (ausgiebigen) Frühstück am nächsten Morgen ging es in Richtung “Padrao dos Descobrimentos”, ein Denkmal für Seefahrer, wo, wie bei fast jedem Zwischenstopp, ein Kurzvortrag der Schüler:innen gehalten wurde. Nach kurzem Verweilen und einem weiteren Zwischenstopp zur Essensbeschaffung liefen wir zu dem berühmten Kloster “Mosteiro dos Jerónimos”, wo wir uns allerdings erstmal auf eine Mittagessenspause einigten. Wieder am Kloster zusammengetroffen stellte sich die gesamte Gruppe zu Herr Klagges und Frau Rabey, die sich bereits angestellt hatten, wofür wir einige böse Blicke abbekamen. Die nächste Realisation war, dass im Kloster eigentlich keine Gruppen erlaubt waren, weshalb wir uns darauf einigten, dass wir einfach seine sehr große Familie mit vielen Kindern und deren Partner:innen waren. Im Kloster bekamen wir genug Zeit, um dieses selbstständig zu erkunden und auch die anliegende Kirche “Santa Maria de Belem” zu betrachten, in der das Grab des Vasco da Gama zu sehen war. Wer vor dem Klosterbesuch noch nicht religiös war, war es danach, aufgrund eines Lichtpunkts in der Kirche, auf jeden Fall. Weiter ging es in einen anderen Stadtteil, in dem wir mit der Tram 28 zu einem Aussichtspunkt fuhren. Von diesem aus machten wir uns zu Fuß auf zu einem weiteren Denkmal, dem “Panteao nacional”, von dem wir mit der Tram wieder ins Hostel fuhren. Abends durften wir selbstständig in Gruppen essen gehen und fielen dann alle todmüde in unsere Betten. Am nächsten Morgen machten wir uns topfit auf, um eine, eigentlich entspannte, Wanderung zum “Palacio da Pena” in Sintra anzutreten. Anfangs verlief alles nach Plan und schöne Wanderwege führten uns, als wir irgendwann jedoch bemerkten, dass die Wegschilder weniger wurden, kam Skepsis auf, wir vertrauten jedoch einem Native, der meinte, wir wären auf dem richtigen Weg. Der „richtige Weg” wurde immer steiler und voller Gestrüpp und gelegentlich rutschten einige Personen die Wege wieder herunter. Aus der entspannten Wanderung wurde ein lustiges Abenteuer, das damit endete, dass wir über eine Burgmauer klettern mussten und uns somit 12 Euro Eintritt sparten. Auch auf dem Rückweg verliefen wir uns etwas, Google Maps regelte das aber. Zurück im Hostel konnten wir entscheiden, ob wir den Abend in einer Fado Bar mit traditioneller melancholischer Musik oder in Kleingruppen verbringen wollen. Entspannter ging es weiter am Donnerstag, denn die Gruppe teilte sich auf und ein Teil besichtigte das Fußballstadion „Estádio da Luz“ des Vereins „Benfica Lissabon“, während der andere Teil im “Oceanario de Lisboa” von süßen Ottern über Pinguine bis zu Quallen jegliche Meerestiere besuchte. Nachmittags ging es dann weiter nach Cascáis, wo wir, nur bis zu den Knien, baden durften und nach ausgiebigem Abendessen zur “Boca do Inferno”, auf Deutsch Höllenmund liefen, um die schöne Aussicht zu genießen. An unserem letzten vollen Tag in Lissabon fuhren wir mal wieder ein Stückchen mit der Tram, dann mit der Fähre und liefen dann zur “Cristo Reí”- ein Bus nach oben war im Budget nicht mehr drin. Auf dem Rückweg entkamen wir ganz knapp einem Gewitter und machten uns dann auf den Heimweg, wo wir den Rest des Tages Freizeit bekamen, um, natürlich, zu essen und auch unsere Koffer zu packen. Am nächsten Morgen ging es nach panischem Koffer ein- und umpacken noch einmal los, um portugiesische Fliesenkunst zu betrachten und den Rückweg zu besprechen. Hier gab es einige Differenzen bei der Information der Schüler:innen und trotz unserem Protestversuch “Elterntaxi ist doch kein Verbrechen, wir werden dafür kämpfen...” wurden die Elterntaxis vorerst abgelehnt. Gegen Nachmittag trafen wir uns alle ein letztes Mal im Hostel und machten uns von dort auf den Weg zum Flughafen, an dem unser Flug schon für uns bereitstand. Nachdem wir gelandet waren, kam dann der große Schock: Unser Zug fiel aus. Nach kurzer Zeit hatte ein Schüler einen Alternativzug herausgesucht und mit schnellem Schritt ging es in Richtung Gepäckabholstation. Nach einem kurzen Austausch mit Frau Stephan wurde uns nun auch erlaubt, von den Eltern abgeholt zu werden, während der Rest der Gruppe zum Hauptbahnhof Frankfurt sprintete. Trotz etwas Chaos und unerwarteten Zwischenfällen war es doch für uns alle eine sehr tolle Woche, die wir immer in Erinnerung behalten werden und man darf auch nicht vergessen, “dass das beim Reisen halt so ist”. Wir bedanken uns bei Frau Rabey und Herr Klagges für diese unvergessliche Studienfahrt.
Im Namen aller Lissabonfahrer:innen, Magdalena Tränkler und Gioia Enczman
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