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  • Frau Landauer

Auf den Spuren jüdischen Lebens


Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler der Religionsklasse 6b/c mehrere Wochen im Unterricht mit dem Thema Judentum beschäftigt hatten, machten sie sich mit ihrer Lehrerin, Frau Landauer, am 29.03.23 auf den Weg zu einem kleinen historischen Rundgang durch Ettlingen, um Straßen und Plätze zu besuchen, die jüdisches Leben vor Ort bezeugen.

Vom EG aus ging es zunächst durch die Altstadt Richtung Alb. Ziel waren die Färbergasse sowie der benachbarte, direkt am Fluss gelegene Gedenkplatz der Synagoge. In der Färbergasse erfuhren die Schülerinnen und Schüler etwas von einigen jüdischen Familien, die im 18. Jahrhundert hier gelebt hatten, weshalb die Straße auch Judengasse genannt worden war. Auf einem Türsturz konnten die 6.-Klässler sogar den Namen des einstigen Besitzers entdecken, dessen Haus zugleich als jüdische Schule genutzt wurde. In unmittelbarer Nähe war dann auf einer Gedenktafel an der Ufermauer der Alb zu lesen, dass sich an der Stelle der halbrunden Ausbuchtung ein Gerberhaus befand, welches den Juden zwischen 1848 und 1873 als Synagoge diente.

Da die jüdische Gemeinde wuchs, plante man eine neue Synagoge in der Pforzheimer Straße, die 1889 schließlich eingeweiht wurde. Die 6.-Klässler hatten im Reliunterricht bereits gelernt, dass diese Synagoge 1938 in der Reichspogromnacht von den Nazis niedergebrannt worden war. Schräg gegenüber ihres ehemaligen Standorts in der Pforzheimer Straße erinnert vor der Thiebauth-Schule deshalb das Mahnmal der Künstlerin Irmela Maier an das Schicksal der Juden während des Nationalsozialismus. Diesen Platz wider das Vergessen suchten die Schülerinnen und Schüler auf und ließen die Inschrift der Skulptur – ein Spruch aus dem Talmud – auf sich wirken: „Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.“

Auch die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig, von denen die 6.-Klässler auf dem Rückweg zum EG einige betrachten konnten (z.B. vor der Polizei-Ausfahrt in der Sternengasse), erinnern an Ettlinger Juden vor der jeweils letzten freiwillig gewählten Wohnstätte.

Die kleine Exkursion hat den Blick auf die Stadt sicher ein bisschen verändert und wird vielleicht auch beim zukünftigen Gang durch Ettlingens Straßen und Gassen Erinnerungen wecken, z.B. wenn weitere Stolpersteine die eigenen Wege kreuzen…


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