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Frau Vormstein

Museums-AG: Besuch der Städtischen Galerie Karlsruhe

Kim Oddone (J2) berichtet:

Die Museums-AG des Eichendorff-Gymnasiums Ettlingen besuchte am Ende des Jahres die Ausstellung „Drawing Rooms“ in der Städtischen Galerie Karlsruhe. Dort begegneten sich Marcel van Eeden (*1965), der niederländische Gegenwartskünstler sowie Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, und Karl Hubbuch (1891- 1979), der bekannte Vertreter der Neuen Sachlichkeit, in einem vielschichtigen Dialog unter Zeichnern, Graphikern, Fotografen und Karlsruher Akademielehrern. Dank der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Ettlingen sind die Museumsbesuche samt Führungen für alle Teilnehmer kostenfrei. Während der Führung gab es eine rege Diskussion der Jugendlichen (Klassenstufe 9-12) über die unterschiedlichen Ausführungen beider Künstler zu spezifischen Thematiken:

So begann der Rundgang mit der Gegenüberstellung jeweiliger graphischer Arbeiten zu Goethes „Faust“. Während Karl Hubbuch sich besonders bildnerischen Szenendarstellungen (mittels Radierungen) widmet, steht für Marcel van Eeden eine Handlungsentfremdung und textintegrierende Neuschaffung im Vordergrund seiner Kohlezeichnungen. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt bildete das Motiv der Großstädte und der Gesellschaft. Dieser dokumentiert die Eindrücke Hubbuchs aus subjektiv historischem Blickwinkel (z.B. in Darstellungen des belebten Nachtlebens während der goldenen zwanziger Jahre oder der aufkommenden Emanzipation der „modernen Frau“) und drückt außerdem gesellschaftliche Kritik des Künstlers aus („Nicht mal ne halbe Stunde hat man Zeit zum Fressen“, Skizze auf Papier, 1930). Die feine realistische Linienführung Hubbuchs wird in späteren Jahren erkennbar gröber. Dagegen dienen fotografische und schriftliche Medien (meist vor 1965 entstanden bzw. publiziert) als Inspiration für die Werke van Eedens, welche zuvor keinen direkten Zusammenhang aufwiesen. Die Inspirationen werden daraufhin in künstlerischer Umsetzung ( z.B. mittels Graphit, Ölpastellen etc. sowie Ergänzungen von Text) in einen neu erfundenen, historischen Kontext inszeniert, der Kriminalfälle und Mysterien zeigt, die so allerdings niemals stattfanden.

Die Künstler beeindrucken durch eine unterschiedliche Herangehensweise, ihre Ideen und die Technik ihrer künstlerischen Werke. Realitätsnähe trifft hier auf Fantasie bzw. Inszenierung. Und trotz zahlreicher Kontraste ergänzen sich die jeweils einzelnen Elemente und treten in einen gelungenen und für den Betrachter selbst inspirierenden Dialog miteinander.

Insgesamt eine abwechslungsreiche, spannende und für alle AG-Teilnehmer gewinnbringende Ausstellung!



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